Ein bisschen Luxus muss sein. Vielleicht nicht immer, aber eben dann doch wieder. So eben auch vergangenen Samstag. Nachdem ich ganz tolle Jakobsmuscheln im Tiefkühler hatte, hatte ich dieses Rezept schon eine Weile im Sinn. Gratinierte Jakobsmuscheln sollten es sein. Mit etwas Frischem, Knackigem dazu. Et voilà!
Dass ich diesem Tag am Vormittag spontan auch noch am Wochenmarkt vorbeigeschaut habe und dort in einen kleinen Einkaufswahn verfallen bin, und deshalb abends nochmal Luxus-Fischjause auf dem Menüplan stand, ist eine andere Geschichte. 😉
Ein bisschen Background zur Jakobsmuschel
… schließlich darf man auch wissen was man da isst!
Die Jakobsmuschel gehört zu den größten Muschelarten und ist eine sehr beliebte Speisemuschel, die sowohl gegart als auch roh verzehrt wird (zum Beispiel in der japanischen Küche als Sushi unter dem Namen Hotategai). Besonders bekannt ist die Jakobsmuschel aber in der katholischen Kirche, da sie als Symbol des Heiligen Jakobus gilt. Auf Darstellungen dieses Heiligen findet man immer die Muschelschale an seiner Kleidung, an der Tasche oder am Hut. Pilger, die Santiago de Compostela am Jakobsweg erreichen, erhalten die Muschel als Symbol des gegangenen Pilgerwegs.
Also eine Muschel, die auch geschichtlich etwas drauf hat!
Woher bekomme ich Jakobsmuscheln?
Recht einfach. Tiefgekühlt sind sie immer erhältlich, zum Teil auch in großen, gut sortierten Supermärkten. Wer Zugang hat zu Großhandelsmärkten wie Transgourmet oder Metro hat sie dort stets zur Verfügung.
Frische Jakobsmuscheln sind schwerer zu bekommen. Ideal ist es, wenn man einen Fischhändler in der Nähe hat. Dann kann man sie üblicherweise bestellen.
Jakobsmuscheln bekommt man entweder in Form des weißen Muskelfleischs (der Nuss) oder zusammen mit dem roten Rogen (Corail). Die schönen Schalen sind üblicherweise nicht dabei und werden separat verkauft. Sie machen sich besonders toll, wenn man in ihnen gratinierte Jakobsmuscheln als Vorspeise serviert!
Beim Kauf von Jakobsmuscheln solltet ihr auf das MSC-Gütesiegel achten. In seinem Fischratgeber (der vor dem Fischkauf immer sehr empfehlenswert zu lesen ist) schreibt der WWF, dass Jakobsmuscheln mit dem MSC-Gütesiegel mit gutem Gewissen verzehrt werden können.
Ich habe meine wunderbaren und zarten Jakobsmuscheln vom Spezialitätenhändler Zettl GmbH aus der Nähe von Linz in Oberösterreich. Wer nicht in der Nähe wohnt und den verlockenden und wunderschönen Schauraum besuchen kann, der bekommt natürlich auch alles per Post zugeschickt. Ich kann sie euch aus voller Seele ans Herz legen, auch gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit für tolle kulinarische Geschenke für alle Freunde, die Lebensmittel auf höchstem Niveau schätzen. Ihr werdet der Zettl GmbH im Laufe meiner Posts noch öfter begegnen. 😉
Auch eine beeindruckende Vorspeise
Ihr plant ein tolles Menü und braucht eine Vorspeise, die nicht nur gut ist, sondern auch beeindruckt? Dann nehmt das untenstehende Rezept und verwendet nur zwei Jakobsmuscheln pro Person (also die Hälfte der Hauptspeisen-Portion). Oder ihr nehmt nur eine einzelne Muschel und gratiniert sie in der Jakobsmuschel-Schale. Das macht dann echt was her!
Gratinierte Jakobsmuscheln auf frischem Salat
Equipment
- Auflaufform
- Mörser
Zutaten
- 16 Jakobsmuscheln ausgelöst, aufgetaut
- 2-3 EL Semmelbrösel
- etwas Parmesan frisch gerieben
- 30 g Butter
- 200 ml Milch warm
- 50 ml Weißwein
- einige Safranfäden
- 1/2 Zitrone Schale und Saft
- Salz, Pfeffer, Petersilie
Für den Salat
- 200 g Jungspinat
- 2 Stängel Sellerie
- 10 Kirschtomaten
- 1/2 Granatapfel
- 1 EL Joghurt gehäuft
- 2 EL Balsamico
- 1 EL Balsamico-Creme
- 1 EL Zitronenöl oder ein Spritzer Zitronensaft
- 1 TL Honigsenf
Zum Servieren
- frisches Baguette
Anleitungen
- Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Boden einer Auflaufform passender Größe mit etwas Olivenöl bestreichen.
- Die Jakobsmuscheln mit Küchenrolle gut abtupfen und in die Auflaufform setzen.
- In einem Mörser die Safranfäden mahlen. Einen Spritzer kochendes Wasser dazugeben und umrühren.
- Für die Béchamel die Butter in einem beschichteten Topf schmelzen. Das Mehl hinzufügen und ständig rühren. Kurz anrösten. Dann nach und nach in kleinen Portionen die Milch hinzufügen, dabei ständig rühren. Erst dann neue Milch dazugeben, wenn die vorige Portion komplett aufgenommen wurde. Wenn die Milch verbraucht ist, den Wein einrühren. Die Béchamel fünf Minuten unter Rühren kochen lassen.
- Safran, Zitronenschale und einen Spritzer Zitronensaft zugeben (darf nicht zu sauer werden). Mit Salz und etwas Pfeffer abschmecken.
- Die Béchamel auf den Jakobsmuscheln verteilen. Die Semmelbrösel darüberstreuen, zum Schluss etwas geriebenen Parmesan daraufgeben.
- Im Ofen 20 Minuten backen.
- Während der Backzeit den Salat vorbereiten. Alle Zutaten für das Dressing gut verrühren und abschmecken. Sellerie in kleine Stücke schneiden, die Kirschtomaten eventuell halbieren, den Granatapfel entkernen.
- Am Ende der Backzeit den Grill oder extreme Oberhitze zuschalten und die Jakobsmuscheln 5 Minuten gratinieren. Immer ein Auge darauf haben – sie sollen golden aber nicht dunkel werden!
- Die Jakobsmuscheln mit frischer gehackter Petersilie bestreuen und mit dem Salat und Weißbrot servieren.
Notizen
Jakobsmuschelschalen bekommt man auf Anfrage beim Fischhändler.
Mhmmm, das klingt ja himmlisch! Übrigens sehr schöner Blog, bin schon auf weitere Rezepte gespannt! Kommen auch Eintöpfe? Kennst du ein gutes Rezept für einen Linseneintopf?
Vielen lieben Dank :))
Linseneintopf ist eine gute Idee, werde ich gleich mal einplanen!
Bussi!