Die Weihnachtszeit naht. Heuer ist zwar alles anders, aber üblicherweise würden wir uns jetzt schon auf den Weihnachtsmärkten tummeln. Und mit dem Weihnachtsmarktbesuch geht das Konsumieren von heißen alkoholischen Getränken minderer Qualität mit Zuckerschockgarantie einher. Das gehört einfach dazu.
Nachdem aber leider dieses Jahr kaum ein Weihnachtsmarkt seine Pforten öffnen wird, bietet sich uns die Chance, Glühwein & Co selbst zu machen. Und dann schmecken sie auch richtig gut! Kein Standardgeschmack aus dem Tetrapack, sondern der echte Duft von Gewürzen, Früchten und Nüssen.
Den Anfang macht bei mir heuer eine weihnachtliche Spezialität, die in den USA an keinem geselligen Vorweihnachtsabend fehlen darf, aber bei uns fast unbekannt ist: der Eggnog oder Eierpunsch. Pure Sünde! Eier, Schlagobers, Zucker. Die Stoffe, aus denen kulinarische Träume und Hüftgold gemacht sind.
Aber es ist ja Weihnachten! Da darf man kalorientechnisch schon ein bisschen großzügiger sein. Die zugelegten Kilos schlagen sich dann im Neujahrsvorsatz „Ich gehe ins Fitnessstudio“ nieder. Nach einem Monat geben das die meisten Leute zwar frustriert wieder auf, aber hey – auch das gehört schließlich zu unseren beliebtesten Wintertraditionen!
Aber zurück zum Eggnog…
Der Eggnog ist mir schon lange ein ungefährer Begriff. Zumindest wusste ich, dass er etwas mit Alkohol und Weihnachten zu tun hat. Bisher bin ich allerdings noch nie auf die Idee gekommen, ihn auch auszuprobieren. Dank Pinterest und der schieren Überschüttung von internationalen weihnachtlichen Rezepten ist er bei mir aber wieder auf die Tapete gerückt. Und nachdem ich gestern eine Stunde laufen war und danach in der falschen Annahme gedümpelt bin, nun könne ich mir doch etwas gönnen, bin ich den Eggnog angegangen.
Ein fataler Fehler, denn schon beim nur daran denken hatte ich die verbrannten Kalorien wieder oben. Das Glas, das ich natürlich zum Kosten verdrücken musste (ich stehe zu meinem Blogmotto „echte Rezepte aus dem echten Leben“!), kostet mich heute einen Fasttag und einen erneuten Lauf. ABER: Es war göttlich! Mehr als ein Glas bringe nicht einmal ich Schlagobersfräse hinunter. Dennoch. Einfach pures Comfort Food und Weihnachten im Glas.
Frische Zutaten und bald austrinken
Der Eggnog basiert auf einer Eier-Masse. Alle Schlaumeier unter uns waren mir da bestimmt schon voraus. Während die Dotter aber mit einer heißen Milch-Schlagobers-Mischung übergossen werden und damit nicht mehr roh sind, sieht das mit dem eingerührten Eiweiß anders aus. Deshalb empfehle ich, wirklich nur ganz frische und tadellose Eier zu verwenden. Außerdem solltet ihr den Eggnog rasch konsumieren, aber da sehe ich das geringere Problem.
Wer übrigens mehr als zwei Gläser Eggnog hintereinander schafft und dazu noch mindestens fünf Weihnachtskekse (zum Beispiel meine Mandelkugerl) nascht, bekommt von mir die Lieblingsspeise-Härtenadel in Silber verliehen! Meine Galle war schon nach einem Glas nicht mehr ganz glücklich. Das könnte aber auch am davor verspeisten Weihnachtsstollen liegen. Wie Yoda schon sagte: Nicht urteilen über Eggnog du darfst!
Eggnog
Zutaten
- 4 Eier sehr frisch
- 60 g Staubzucker
- 2 TL Vanillezucker
- 500 ml Milch
- 250 ml Schlagobers
- 10 cl Rum oder Whiskey
- 1 Msp. Muskatnuss gemahlen
- 1 Msp. Zimt gemahlen
- wenig Nelkenpulver
- etwas Zitronenschale
- etwas Orangenschale
- Kakaopulver zum Dekorieren
Anleitungen
- Die Eier trennen.In einer Schüssel die Eigelb mit dem Staubzucker so lange mit dem Mixer aufschlagen, bis die Masse hell und cremig wird.
- Milch und Schlagobers mit den Gewürzen und der Zitrusschale in einem Topf unter gelegentlichem Rühren aufkochen lassen.
- Unter ständigem Rühren mit dem Mixer die heiße Milchmischung sehr langsam in die Eimasse einfließen lassen. Danach noch ein paar Minuten weitermixen.Den Rum untermischen.Auskühlen lassen.
- Die Eiweiße mit dem Vanillezucker steif schlagen. Unter die Milch-Ei-Mischung heben.
- Den Eggnogg in Tassen oder Gläsern servieren. Nach Belieben mit etwas Kakaopulver bestäuben.