Salat-Tiger anwesend? Hände hoch?
Ich gebe offen zu: Ich bin vordergründig keiner. Genetisch bin ich eher der Typ „Schokokuchen statt Grünzeug“. Das schlägt sich zwar in meiner Ernährung zum Glück nicht wider, aber mein innerer Fresssack würde nicht automatisiert zum Paprika greifen.
Beim Thema Salate als Hauptspeise besitze ich daher eine gewisse Grundskepsis und denke an letscherte Salatblätter mit einem trockenen Hendl obendrauf, das als „Salat mit gegrillen Filetstreifen“ um teures Geld verkauft wird.
Umso begeisterter (Achtung: stinkendes Selbstlob voraus) bin ich von meiner Salatkreation, die mein sonntägliches Mittagessen zum echten Highlight gemacht hat: ein grüner Salat mit Gorgonzoladressing, Hühnerfilet und Kohlsprossen. In meinem Website-Content-Plan steht nämlich für Dienstag, also heute: Salat. Also musste ein Salat her. Der ist mir irgendwie eingefallen. Okay. Aber dass er so zum Reinlegen wird! Sensationell!
Bei diesem Salat gilt sogar für mich: Grünzeug statt Schoko-Nikolaus.
Die Zutaten schreien: Es herbstelt, und das ist gut so!
Kohlsprossen! Heimische Birnen! Karamellisierte Walnüsse!
Wie der Wiener sagen würde: OIDA!
Um das Ganze noch saisonaler zu gestalten, könntet ihr auch den Vogerlsalat durch einen frischen Chinakohl, fein geschnitten, ersetzen. Ich bin halt ein echter Vogerlsalat-Fan. Ich liebe das nussig-frische. Ein bisschen Rucola und Lollo Rosso (für die, die das Bittere mögen), würde sich auch noch gut darin machen. Zweiterer auch farblich.
Das Topping mit frischen Sprossen war übrigens wirklich eine Spontan-Entscheidung, weil ich im Supermarkt über diese tollen Roter-Senf-Sprossen quasi drübergestolpert bin. Aber vielleicht ziehen ja einige von euch Sprossen selbst? Ich habe das auch eine Zeit lang gemacht, geht nämlich super easy. Ich hatte ein simples Sprossenglas und Sprossensamenmischungen vom Reformhaus zuhause, und innerhalb weniger Tage hat man knackige, vitaminreiche Sprossen für den Salat. Oder man zieht sie, wie bekannt von der Kresse, einfach auf feuchter Watte.
Notiz an mich selbst: Ich brauche ein neues Sprossenglas.
Salat mit Gorgonzoladressing
Zurück zu meinem Salat. Salat mit Gorgonzoladressing wollte ich schon lange mal ausprobieren, war aber skeptisch. Ich mag Gorgonzola ganz gerne, aber er wird mir schnell zu intensiv und zu scharf. In diesem Dressing aber, abgemildert durch Joghurt und leicht süßlich dank Ahornsirup, gibt er nur diesen sanften Schimmelkäsegeschmack ab. Das ergibt ein echtes Wohlfühldressing. Da geht einem sogar an kalten Tagen eine warme Hauptspeise nicht mehr ab.
Apropos Hauptspeise: Die Mengen in meinem Rezept für zwei Personen sind für zwei volle Hauptspeisen gedacht. Danach seid ihr echt satt. Schwache Esser können die Menge wohl sogar auf drei Leute aufteilen. Und wer ihn als Vorspeise servieren will, der verwendet das Rezept für vier Leute. Locker.
Bin echt gespannt was ihr zu diesem Rezept sagt, ihr Lieben. Lasst es mich doch in den Kommentaren wissen, wenn ihr ihn nachgekocht habt, oder postet auf Facebook oder Insta und taggt mich! 🙂
Salat mit Gorgonzola-Dressing, Hühnerbrust, Birnen und Kohlsprossen
Equipment
- Pürierstab
Zutaten
Für das Gorgonzola-Dressing
- 50 g Gorgonzola
- 3 EL weißer Balsamico
- 2 EL Naturjoghurt
- 1 TL Ahornsirup
- 2 EL Zitronensaft
Für den Salat
- 1 Hühnerbrustfilet
- 150 g Vogerlsalat oder anderer grüner Salat
- 100 g Kohlsprossen
- 10 Cocktailtomaten
- 1/2 Birne
- 1 Handvoll ganze Walnusskerne
- 1 EL Butter
- 2 EL brauner Zucker
- frische Sprossen als Topping, optional
Anleitungen
- Für die karamellisierten Nüsse ein Stück Backpapier auflegen. In einer Pfanne die Butter schmelzen. Den Zucker hineinstreuen. Unter gelegentlichem Umrühren warten, bis der Zucker geschmolzen ist und der Karamell eine schöne goldbraune Farbe hat. Die Pfanne vom Herd nehmen, die Walnüsse einstreuen und gleichmäßig im Karamell schwenken. Die Nüsse auf das vorbereitete Backpapier leeren und mit einer Gabel voneinander trennen. Trocknen lassen.
- Für das Dressing alle Zutaten in eine hohe Schüssel geben. Mit dem Pürierstab glattrühren und mit etwas Salz und Pfeffer, falls nötig, abschmecken.
- Die Kohlsprossen in etwas Öl mit einer Prise Salz bei mittlerer Hitze anbraten, bis sie schöne Röststellen bekommen. Beiseite stellen.
- Das Hühnerbrustfilet etwas plattklopfen. Mit Salz auf beiden Seiten würzen. In einer Pfanne scharf anbraten bis es durch ist und auf beiden Seiten goldbraune Röststreifen hat.
- Die Birne entkernen und in feine Scheiben schneiden.
- Den Salat mit dem Dressing vermischen und auf zwei Tellern anrichten. Die Birnenscheiben, die Cocktailtomaten, die Kohlsprossen und die karamellisierten Walnüsse darauf verteilen.
- Das gebratene Hühnerbrustfilet in Streifen schneiden und auf den Salat legen.
- Mit frischen Sprossen garnieren und gleich servieren.