Welche ist die wichtigste Zutat beim Backen? Nicht nur bei Weihnachtskeksen, sondern insgesamt, also auch bei Kuchen, Torten und Co? Mehl? Zucker? Eier?
Nö. Die richtige Antwort ist: Rum. Folgerichtig sind Rumkugeln auch die Krönung des Weihnachtsgebäcks, oder?
Ich meine das übrigens ganz ehrlich und ohne Augenzwinkern. Rum ist bei mir in praktisch allem drin, was an Süßem meine Küche verlässt. Okay, manchmal ist es statt Rum Cointreau, Cognac oder auch mal ein Calvados, aber Rum verbrauche ich in rauen Mengen. Und nein, ich trinke ihn dabei nicht!
Ich mag das Rumaroma einfach sehr gerne. In manchen Dingen ist es für sogar nicht wegzudenken, zum Beispiel in Marillenmarmelade. Dabei müssen sich auch Eltern keine Sorgen machen, solange das produzierte Süße gebacken oder gekocht wurde. Alkohol verdampft nämlich sehr rasch, und zurück bleibt nur der Geschmack.
Zurück zu den Rumkugeln, ich bin wohl etwas abgeschweift. Gehören zu meinem absoluten Favoriten, jedes Jahr! Übrigens durfte ich auch als Kind schon Rumkugeln essen (die ja NICHT gebacken werden). Vielleicht denkt ihr euch ja jetzt „Das erklärt jetzt so einiges“. 😉 Aber schaut euch mal die Masse im Verhältnis zum Rum an bei der Herstellung. Da bekommt man ja mehr Blutalkohol von naturtrübem Apfelsaft (das bekommt man übrigens wirklich).
Meine Mutter hat damals die Rumkugeln gepimpt und sie mit in Rum eingelegten Kirschen gefüllt. Ich fand das grauenhaft. Ich habe den Rumkugelteig von der Kirsche runtergelutscht und das beanstandete Stück Obst entsorgt.
Heute klingt das aber richtig lecker für mich. Wenn ihr also große Rumkugeln mit WOW-Effekt machen wollt, dann legt einfach ein paar Tage vorher Kirschen aus dem Glas in Rum ein und umhüllt sie mit der Rumkugelmasse. Das wird genial, und der mit Kirschsaft aromatisierte Rum ist danach auch nicht zu verachten. Nehmt braunen Bacardi statt Strohrum, dann wird’s echt zum Trinken. 😀
Rumkugeln ohne Alkohol
Kommen wir jetzt zu einem eher traurigen Abschnitt dieses Rezeptbeitrags, nämlich zu Rumkugeln ohne Alkohol.
Scherz beiseite, es gibt viele Menschen die keinen Alkohol konsumieren können oder wollen und Mütter, die besorgter sind als meine.
Da gibt es zwei Möglichkeiten:
Alkoholfreie Rumkugeln mit Rumaroma: Verwendet einfach Rumaroma aus der Supermarkt-Backabteilung und ersetzt die Flüssigkeit mit Orangensaft.
Alkoholfreie Rumkugeln ohne Rumaroma: Ersetzt nur die Flüssigkeit durch Orangensaft oder Kokosmilch.
Heute ist ja 1. Advent! Ich wünsche euch deshalb eine wunderschöne Vorweihnachtszeit! Ohne Punsch und Glühwein auf den Straßen und ohne Christkindlmärkte, was megaschade ist. Aber ich glaube fest daran, dass wir heuer lernen können, wieder etwas mehr „echte“ Weihnachtsstimmung in unsere Herzen zu bringen und vielleicht ein bisschen vom Konsumwahn loszulassen. Frohen Advent euch allen! <3
Wer heute in Backlaune gerät kann sich ja noch an ein paar anderen Keksen von mir probieren. Wie wäre es mit Pistazien-Ingwer-Schnitten? 🙂
Rumkugeln
Zutaten
- 130 g Butter zimmerwarm
- 120 g Staubzucker
- 200 g Mandeln gerieben
- 150 g Zartbitter-Schokolade gerieben
- 80 g Kokosette
- 10 EL Rum
- 1 TL Kakaopulver
Zum Wälzen
- Schokostreusel, Kokosette und/oder Krokant
Anleitungen
- Alle Zutaten in einer Schüssel zu einer homogenen Masse verkneten.
- In den Händen gleichgroße Kugeln rollen.
- In Schokostreuseln, Kokosette oder Krokant wälzen.
- Die fertigen Kugeln in Pralinenförmchen setzen und kühl lagern.